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JAGDLICHES BRAUCHTUM

Über das Brauchtum

Waidgerecht jagen heißt Kenntnisse über das bejagte Wild zu besitzen, ein guter Schütze zu sein, heißt aber auch zu hegen und die Gedanken des Natur- und Tierschutzes zu pflegen. Überlieferte Jagdkultur und Tradition bewahren und mit der modernen sich stets weiterentwickelnden Welt verbinden. Das jagdliche Brauchtum umfaßt eine Kreis von Sitten und Bräuchen, wie sie zum Teil seit langer Zeit, wenig verändert oder dem Wandel der Zeit angepasst, zum Teil neu entsprechend beim Jagen üblich sind. Gut, wer sie sich in Selbstverständlichkeit aneignet. schlecht, wer sie erlernt und damit prahlt, ohne stille Waidgerechtigkeit in sich zu tragen.

Jägersprache,Bruchzeichen, Jagdsignale  sowie die  Sage um den Heiligen Hubertus werden heutzutage in erster Linie mit „jagdlichem Brauchtum" in Verbindung gebracht.

Die Jägersprache oder Waidmannssprache ist als Sondersprache eine Fachsprache, oder auch Berufssprache, die sich aus Fachwörtern aus dem Bereich der Jagd bildet und von Jägern als solche benutzt wird. Sie dient heute auch der Erhaltung des jagdlichen Brauchtums (Wikipedia).

Die Jägersprache hat ihre Ursprünge zum einen in der präzisen Beschreibung von Naturbeobachtungen und Zeichen des zu erlegenden Wildes als Fachsprache bis heute, zum anderen historisch gesehen in der bewussten Absetzung des Adels vom „gemeinen Volk“ (insbesondere den weniger zur Verklärung neigenden „Bauernjägern“). Eine wesentliche Entwicklung durchlief die Sprache ab dem 12. Jahrhundert als Zunftsprache der Berufsjäger. Zu dieser Zeit beschränkte sie sich jedoch auf Bereiche der Rotwildjagd, bzw. der Hochwildjagd, der Jagdhunde, der Falknerei und des Vogelfangs. Erst im 17. und 18. Jahrhundert wurden verstärkt Begriffe aus der Niederwildjagd aufgenommen.

Die Jägersprache von A-Z finden Sie hier

Bruchzeichen haben ihren Sinn sowohl im jagdlichen Brauchtum als auch im praktischen Jagdbetrieb. Brüche sind die Zeichensprache der Jäger. Sie sind so alt wie die Geschichte der Jagd. So lange verständigten sich die Jäger durch Bruchzeichen und schmückten sich, ihre Hunde und das erbeutete Wild mit Brüchen. Ein alter Brauch ist der sog. "letzte Bissen", d. h. dem erbeuteten Wild wird ein Zweig ins Maul gelegt. Diese Form der Aussöhnung mit dem getöteten Wildtier geht auf Riten von Jägern der Vorzeit und späterer Naturvölker zurück.

Die Legende des Heiligen Hubertus ist in verschiedenen Versionen überliefert. Im Großen Hausbuch der Heiligen* wird sie so erzählt:
"Als einst Hubert an einem Karfreitag mit seinem lauten Tross zur Jagd zog, warnte ihn seine Gattin und flehte ihn dringend an, den ernsten Todestag des Herrn nicht zu entweihen. Er schien von der liebevollen Warnung seiner frommen Gattin gerührt, dennoch siegte die Jagdlust. Mit seinem zahlreichen Gefolge sprengte er durch Wald und Busch, durch Wiesen und Gründe und verfolgte einen prächtigen Hirschen. Als er demselben nahe kam und schon den Bolzen nach dem Tiere abdrücken wollte, bleibt dasselbe plötzlich stehen, wendet sich nach dem Jäger, und mitten in seinem Geweih erscheint ein strahlendes Kreuz. Eine klagende Stimme ertönt: 'Hubertus, ich erlöste dich und dennoch verfolgst du mich!'
Hubert erbebte, warf sein Geschoß von sich und flehte innig zu Gott um Erbarmen. Darauf baute er sich eine Hütte aus Baumzweigen und Schilf und führte, von der Welt geschieden, in stiller Waldeinsamkeit ein bußfertiges, abgetötetes Leben."
*Großes Hausbuch der Heiligen. Berichte und Legenden. Hrg. von Diethard H. Klein, S. 551f.

Das Jagdhornblasen gehört auch zum jagdlichen Brauchtum mit seinen Jagdsignalen. Ohne Elektronik und moderne Kommunikation besteht die Notwendigkeit, sich auf der Jagd zu verständigen. Über Hifthörner führte der Weg zu unseren heutigen Jagdhörnern. Sie regeln mit ihren Signalen die Jagd und gestalten viele Veranstaltungen der Jäger im jagdlichen und privaten Bereich. Besonders gepflegt von den Jagdhornbläsergruppen der Hegeringe der Kreisjägerschaft, stellen sie auch ein emotionales Element des Jagdlichen Brauchtums dar. Der gesamte Ablauf einer Jagd vom „Hohen Wecken“ über die Jagdbetriebssignale, „Strecke legen“, „Strecke verblasen“ bis zum Schüsseltreiben begleiten die Hörner. 

Im Hegering Coesfeld treffen sich die Jagdhornbläser jeden 4. Mittwoch im Monat. Hubertusmessen werden vom Hegering alle zwei Jahre abgehalten.

„Hubertus Coesfeld“ ist die Bläsergruppe der Hegeringe Billerbeck, Coesfeld und Rosendahl. Einen Einblick in das aktive Vereinsleben von Hubertus Coesfeld können Sie hier nachlesen.


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